Unterwegs
Schreibe einen Kommentar

Eroica Limburg (Teil 1): meine Vorbereitungen

Am 30. Juni 2018 ist es wieder soweit: Die Eroica Limburg geht in die 3. Runde. Ich habe schon vor Monaten entschieden, dass ich wieder dabei sein möchte. Und heute Nägel mit Köpfen gemacht. Das Early-Bird-Ticket für 65 statt 75 Euro – Bingo! Schon 2017 war ich dabei. Die Eroica Limburg 2017 war mein allererstes Radrennen – und bleibt auch deshalb unvergessen.

Die Regeln der Eroica

Wer an einer Eroica teilnehmen möchte, braucht zunächst einmal ein Rennrad – und zwar einen Klassiker! Die wichtigsten Regeln des Reglements sind:

  • Stahlrahmen (Baujahr: 1987 und älter)
  • Rahmenschaltung
  • „Wäscheleinen“, also non-aero Bremshebel
  • keine Klickpedalen

Eine ausführliche Beschreibung findest du hier.

Mein Koga Miyata

Ich bin mit meinem Koga Miyata Pro Racer-S von 1984 an den Start gegangen. Ich habe das gute Stück im Herbst 2016 bei einem freundlichen, älteren Herrn in Köln erworben. Aus erster Hand! Das Rad ist komplett mit Shimano Dura Ace 7400 ausgestattet. Es befindet sich in einem fulminanten Zustand, wenngleich es die letzten Jahre wohl nicht mehr viel Tageslicht gesehen haben dürfte. Ich habe an dem Rad vor meiner Eroica-Teilnahme ein paar Veränderungen vorgenommen, die sich im Nachhinein als sehr hilfreich erwiesen haben. Denn die Eroica ist kein reines Straßenrennen. Das eh schon in die Jahre gekommene Material wird einer zusätzlichen Belastungsprobe unterzogen, die sich gewaschen hat.

Die wichtigsten Umbauten/Maßnahmen:

  • Komplett-Inspektion im Fahrradladen, insbesondere Check der Lenkung, Bremsen etc.
  • Tausch der Laufräder: Das Koga Miyata ist mit Schlauchreifen ausgestattet. Ich habe mir gebrauchte Drahtreifenfelgen zugelegt und diese mit 25 mm Continental Grand Prix Classic (25-622) versehen.
  • Neue Bremsbeläge: Da es die Original Shimano Dura Ace 7400 Beläge leider nicht mehr gibt, verwende ich Beläge für die Shimano 600 (heute Ultegra).
  • Der braune Wildledersattel von San Marco, der bei Nässe abfärbt, ist meinem geliebten Flite gewichen.
  • Außerdem habe ich Pedalen ohne Käfige verschraubt.

Vermutlich wird der eine oder andere sich nun die Haare raufen, ob der Veränderungen. Doch ich habe meine Gründe: Zum einen gilt es, sicher und sturzfrei ins Ziel zu kommen. Gerade bei Nässe müssen die alten Bremsen auf den Abfahrten zuverlässig funktionieren. Zum anderen hat mich der Gedanke, im Gelände Schlauchreifen wechseln zu müssen, total abgeschreckt. Und das war auch gut so, wie ich später noch erfahren sollte …

Ankunft in Valkenburg

Die Eroica 2017 ist komplett ins Wasser gefallen. Am 1. Juli 2017 hat es den ganzen Tag geschüttet. Ich bin morgens um 6 Uhr mit unserem Volvo 240 mit einem unguten Gefühl etwa eine Stunde von Bonn nach Valkenburg gefahren. Schon am Vortag hatte ich mich aufgrund des Wetterberichts von den eigentlich vorgesehenen 160 Kilometern Strecke verabschiedet. Als ich nun morgens im Auto saß, habe ich mich mehr als einmal gefragt, warum ich mir das eigentlich antun will. Was treibt mich dazu, samstags im strömenden Regen auf einem alten Stahlrad durch Holland und Belgien zu fahren? Zumal ich ab 18 Uhr 350 Kilometer weiter nordöstlich zu einer Hochzeitsfeier geladen war …

Im idyllischen Valkenburg angekommen, habe ich schnell einen Parkplatz mitten im Stadtzentrum gefunden. Von dort bin ich zu Fuß in den Park zur Startunterlagenausgabe gegangen. Um halb 8 Uhr hatte ich meine Startunterlagen in der Hand: Startnummer fürs Trikot und Fahrrad sowie eine Eroica-Tasche mit einer Flasche Bier, Eroica-Zeitung und Stempelkarte (wer die schönen Präsente aus Gaiole kennt, wird hier eher enttäuscht sein…). Pünktlich um 8 Uhr bin ich über die Startlinie gerollt – mein Wolltrikot unter einer fetten Radregenjacke versteckt, die mich auch bei Dauerregen einigermaßen warm halten würde. Es schüttete wie aus Kübeln und war maximal 15 Grad warm. Ich war also später noch mehr als froh, mich einigermaßen warm gekleidet zu haben. Auf dem Rennrad wird es eh viel schneller kalt als beispielsweise beim Laufen.

Mein Plan war, bis Mittag die läppischen 100 Kilometer locker hinter mich gebracht zu haben, um dann pünktlich auf der Hochzeitsfeier sein zu können. Tatsächlich sollte ich erst um 16 Uhr im Ziel sein (!).  Ich habe einfach völlig unterschätzt, wie langsam man im strömenden Regen auf schlammigen, von Steinen durchzogenen Wegen so vorwärts kommt!

Wie es mir unterwegs erging, erfährst du im nächsten Beitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert